Obstbäume können bei starkem Befall mit Misteln so schwer geschädigt werden, dass ihr Wachstum stockt, ihr Ertrag sich enorm verringert und sie sogar verkümmern. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig gegen Misteln auf Obstbäumen in unseren Gärten oder auf Streuobstwiesen vorzugehen. Das Entfernen von Misteln aus stark befallenen Obstbäumen erklärte Erwin Pimmer am 04. März 2023 auf einer Streuobstwiese an der Traunsteiner Straße. Durch einen sachgerechten Schnitt wurden einige Bäume von den Misteln befreit. Die Entfernung der Schmarotzerpflanzen ist auch deshalb wichtig, damit sie von Vögeln nicht weiterverbreitet werden. Die Kursteilnehmer haben fleißig mit angepackt. Nun ist zu hoffen, dass die geschnittenen Bäume neu austreiben und in Zukunft von einer Mistelplage verschont bleiben.
Am 30. April veranstaltete der Gartenbauverein Bad Endorf einen Pflanzenflohmarkt. Hier konnten Hobbygärtner selbst gezogene Pflanzen tauschen, kaufen oder verkaufen. Es gab Zucchini, Tomaten, Kürbisse, Ableger von Zierpflanzen, Kräuter und vieles mehr. Wer es selbst einmal mit der eigenen Anzucht probieren möchte, soll noch ab Anfang April in Töpfe aussäen. Auf der Fensterbank keimen die meisten Gemüsesorten problemlos. Für schnellwüchsige Arten, wie Zucchini oder Kürbis ist es auch Mitte bis Ende April noch nicht zu spät. Wichtig ist, dass man mineralstoffarme Anzuchterde verwendet. Diese enthält nur wenig Dünger, was ein Verbrennen der zarten Wurzeln und ein zu schnelles Wachstum des Sprosses verhindert. Bitte kaufen Sie nur torffreie Erde, um die natürlichen Moore zu schützen. Sobald die Jungpflanzen ihre Keimblätter voll entfaltet haben, ist es wichtig sie abzuhärten. Hierzu stellen wir sie bei schönem Wetter tagsüber ins Freie in den Schatten und achten darauf, dass sie vor Temperaturen unter zehn Grad und Zugluft geschützt sind. Erst nach einigen Tagen dürfen die Pflänzchen stundenweise in die Sonne.
Hat man nun eine größere Menge angesät, können überzählige Jungpflanzen, die im eigenen Garten keinen Platz mehr finden, beim Pflanzenmarkt verkauft oder getauscht werden, so wie dieses Jahr in der Traunsteiner Straße neben dem ehemaligen Reisebüro Marx.
Unter diesem Motto stand heuer die Vereinsaktion zum Ferienprogramm. Sechzehn Kinder machten sich auf den Weg in einen Steinbruch bei Staudach-Egerndach. Ausgerüstet mit festem Schuhwerk, Hammer und Meißel, Rucksack und Brotzeit ging es erst einmal eine halbe Stunde den Berg hoch. Martina Mitterer leitete die Gruppe, erzählte von der Entstehung der Alpen. Die äußersten Flanken der Alpen waren vor vielen Millionen Jahren der Meeresgrund. Durch die Entstehung der Alpen finden wir jetzt in dem Kalksteinbruch Versteinerungen von Tieren, sogenannte Fossilien, welche vor vielen Millionen Jahren dort gelebt haben. Manche der Kinder hatten gleich zu Beginn Glück. Andere mussten etwas länger suchen. Aber alle sind mit einer Vielzahl an kleinen und etwas größeren Funden nach Hause gekommen. Die Versteinerungen waren in der Größe von einem 1€-Stücke bis handtellergroß. So gelang den Mädchen und Jungen ein Blick in eine längst vergangene Zeit, in die Welt der Urzeittiere.
Auf der JHV des Gartenbauvereins Bad Endorf begrüßte die 2. Vorsitzende Verena Hübner die etwa 60 Mitglieder und Gäste. Sie freute sich zahlreiche Vereinsmitglieder für ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft und Treue zum Verein auszeichnen zu dürfen. Sie überreichte Urkunden, Ehrennadeln und Präsente an langjährige Vereinsmitglieder. Nachgeholt wurden auch die Ehrungen, die pandemiebedingt in den vergangenen zwei Jahren nicht stattfinden konnten.
Für 60 Jahre Mitgliedschaft erhielt Josef Mitterer die Ehrennadel am Band. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde mit der Ehrennadel mit Kranz Michael Schlaipfer ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Gold bekamen für 40-jährige Treue zum Verein Waltraud Ertl, Josef Feichtner, Florian Freiberger, Sebastian Hofstetter, Georg Polz, Max Grießl, Irmgard Kinzelmann und Raimund Rothbucher. Ebenso wurde Rolf Zenker für 25 Jahre Tätigkeit in der Vereinsleitung geehrt.
Ein großer Dank für ihren unermüdlichen Einsatz in der Vereinsleitung gebührt Tatjana Kunkel, die von 2015 bis 2019 den ersten Vereinsvorsitz übernahm. Ebenso unermüdlich war Reinhold Meissner im Verein tätig. Er pflegte viele Jahre ehrenamtlich den Kreisel in der Nähe des Gewerbegebiets. Dafür bedankte sich Bürgermeister Alois Loferer sehr herzlich im Namen der Gemeinde und überreichte Herrn Meissner ein Präsent. Sepp Bichler baut und spendet seit vielen Jahren Nistkästen für Vögel. Diese sind auf der Jahreshauptversammlung des Vereins begehrte Tombolapreise. Für seine Unterstützung sagt Frau Hübner ein herzliches Dankeschön.
Des Weiteren standen Vorträge zu gärtnerischen Themen auf dem Programm des Abends. Rolf Zenker referierte über „Planungen für einen neuen Obstbaum“, Andreas Schiebel über „Das große Krabbeln“ und einige interessante Insektenarten in unseren Gärten. Rita Aiblinger stellte den aktuellen Kassenbericht des Vereins vor, Erwin Pimmer wurde von der Mitgliederversammlung zum Beisitzer gewählt. Zum Abschluss gab Verena Hübner einen Überblick über die nächsten geplanten Veranstaltungen des Vereins. Sie beendete die Jahreshauptversammlung mit vielen guten Wünschen für ein schönes Gartenjahr.
Der Pflege von Obstbäumen im Sommer kommt vor allem bei jungen Bäumen eine besondere Bedeutung zu. Deshalb veranstaltete der Gartenbauverein Bad Endorf im Juli 2022 einen Sommerschnittkurs. Unser Vereinsmitglied Erwin Pimmer, ein kompetenter Fachmann in der Obstbaumpflege, erklärte an mehreren Jungbäumen die grundlegenden Techniken der sommerlichen Pflegemaßnahmen: Ausreisen junger Wassertriebe, Entfernen von nach innen wachsenden Trieben mit der Baumschere, Ausdünnen der Krone und Aufbau einer Pyramidenform. Für die Teilnehmer, die angeleitet durch Herrn Pimmer die Schnittmaßnahmen durchführen durften, war es beeindruckend zu sehen, wie eine verwucherte Krone nach kurzer Zeit wieder übersichtlich gegliedert war und wieder Licht und Luft zwischen die Äste gelangen konnten.
Vortrag von Rolf Zenker „Familie, Haus und Obstbaum“ vom 02.06.2022
Es gibt sie immer noch – die Bäume mit prall-süßen Kirschen, oder mit schmelzend-saftigen, aromatischen Birnen, vor allem solche mit den knackig-frischen Äpfeln, welche
uns von Juli bis Mai begleiten, nicht zu vergessen die, welche uns die würzigen Zwetschgen
schütteln lassen. Im Spätsommer genießen wir die spritzig-süßen Weintrauben.
Lust darauf, die Beschaffung eines neuen Obstbaums zu planen?
Erster Schritt:
• wie groß ist die Fläche, die für den Baum zur Verfügung steht?
• wie ist die Lage zum Haus?
Nun die große Frage: Welche Obstart soll es sein?
• die Birne bildet zumeist schlanke Kronen, sie benötigt tiefgründigen, nährstoffreichen
Boden, sie will einem warmen Standort – denke an die Möglichkeit einer Pflanzung an der
Hauswand, Birnen sind bezüglich eines Befruchtungspartners äußerst heikel,
• Zwetschen (von Renekloden und Mirabellen über Pflaumen bis zur Hauszwetschge). Sie
bevorzugen warme Lagen. Sie sind Frühblüher und das enge Zeitfenster der Blüte
bedeutet in manchen Jahren den Totalausfall der Frucht, weil es den Bienen zu kalt ist.
Mit Befruchtungspartnern haben Zwetschen kein Problem, die meisten sind sogar
selbstfruchtbar.
• Süßkirschen: Sie wünschen einen sonnigen Standort. Der richtigen Boden kann in
unserer Umgebung kaum geboten werden: Er soll tiefgründig, gut durchlüftet und kalkhaltig
sein, steinige und trockene Böden werden gern angenommen – nasse, kalte und schwere
Böden sind nicht geeignet (bei uns leiden die meisten Kirschbäume unter der
Schrotschusskrankheit).
Üblicherweise werden die Kirschbäume besonders groß – die Früchte hängen an den
jungen Zweigen ganz außen am Baum – also ideal zum Ernten für Amseln, Stare und
Engel – (ein eigenes Kapitel für Notärzte). Zur Befruchtung muss eine geeignete andere
Sorte in der Nachbarschaft sein.
• Sauerkirschen werden meist unterschätzt! Eingekocht sind sie bei weitem aromatischer
als Süßkirschen. Wer weiß, dass es süß schmeckende Sorten gibt? Die meisten Sorten
sind selbstfruchtbar. Die Bäume vertragen das Formatieren durch Schnittmaßnahmen sehr
gut – sie benötigen sogar ab und zu einen Rückschnitt.
• Weintrauben: Sie ranken – also benötigen sie einen Halt – beispielsweise ein Seilspalier
entlang des Hauses. Die Reben benötigen Licht, Licht, Licht und warmen Sonnenschein.
Der Weinstock kommt mit nahezu allen Böden zurecht (eher mager und trocken).
Damit die Trauben in unserem Klima ausreifen, kaufe eine früh reifende Sorte. Erhältlich
sind süß schmeckende Sorten, deren Holz bis zu starken Minusgraden frostfest ist. Aber
Achtung vor dem Kauf! – Ist jemand in der Familie so zart, dass er in den Beeren keine
Kerne verträgt? (Es gibt auch kernlose Sorten.)
• den Feigenbusch hätte ich fast vergessen! Es gibt welche, die niedriger als 3 Meter
bleiben – aber auch solche, die über 4 ½ Meter werden wollen. Im Winter vertragen viele
Sorten auch tiefere Temperaturen als -15° C.
• egal, wieviel Raum zur Verfügung steht – ein Apfelbaum geht immer! Ob schlank, oder
eine breite Krone bildend – das liegt an der Sorte (und am Erziehungsschnitt). Die Größe
des Baums wird bestimmt
▪ durch die Wurzel (stark- oder schwach-wüchsig), und
▪ durch die Sorte
Gedanken zu Sexualität und Partnerwahl:
• insbesondere bei Apfel- und Birnensorten gibt es solche, die durch ihre genetische
Veranlagung riesengroß werden (große Blätter, große Bäume und – was erstrebenswert
ist – große Früchte).
In jeder Zelle sind die Erbanlagen 3x vorhanden. Man nennt diese Sorten triploid.
• ohne Zutun des Menschen wären jedoch viel häufiger solche Sorten, in deren Zellen die
Erbanlagen nur 2x vorhanden sind – die diploiden Sorten.
Diese kleineren Bäume passen in kleine Grundstücksflächen.
• Apfel, Birne, Süßkirsche – diese Obstarten benötigen zur Befruchtung den Blütenpollen
eines diploiden Partners einer anderen Sorte. (Apfel zu Apfel, Birne zu Birne, . . . . . – die
Honigbiene fliegt nach Möglichkeit nur die gleiche Fruchtart an.)
(Der Blütenpollen triploider Sorten ist nicht zur Befruchtung geeignet.)
• viele der andere Obstarten sind großenteils selbstfruchtbar.
zur Sortenwahl (Schwerpunkt Apfel oder Birne):
Auskunft zu Pflückreife und zur Genussreife geben zumeist die Kataloge der Baumschulen –
oder – der Baumwart des Gartenbauvereins – oder – Listen des Kreisfachberaters am
Landratsamt.
• wäge die Pflückreife mit deinen üblichen Urlaubsterminen ab,
• die Genussreife ist je nach Sorte:
▪ gleich mit der Pflückreife,
▪ Wochen bis Monate nach der Pflückreife,
▪ die Lagerzeit bis zur Genussreife benötigen die Früchte zur vollen
Geschmacksbildung (Abbau von Säure),
▪ ! ! ! bei Früchten, die erst im Frühjahr genussreif werden, ist zu bedenken, dass
hierfür ein geeigneter Lagerraum (kühl, feucht, mit Luftaustausch, ohne Kartoffellagerung)
zur Verfügung stehen muss ! ! !
▪ ohne geeigneten Lagerraum wähle Sorten mit Genussreife von Juli bis Dezember,
• aus den Verkaufsregalen des Handels kennen wir viele schmackhafte Sorten, deren
Bäume jedoch mit unserem schroffen Klima gar nicht zurecht kommen.
▪ solche Bäume, wenn sie bei uns gepflanzt werden, liefern nur Früchte, deren
Qualität und Geschmack unbefriedigend ist,
▪ außerdem kümmern sie und sind den Angriffen von Schädlingen (insbesondere
pilzlichen oder bakteriellen Erregern) schutzlos ausgeliefert. Ärgerlich ist es, wenn
der Krankheitszustand erst nach einigen Jahren bemerkt wird.
• Hilfestellung zur Sortenwahl kann der örtliche Baumwart geben.
An der Aktion „Saubere Landschaft“ haben zahlreiche Endorfer und unsere ukrainischen Flüchtlinge fleißig mitgewirkt. Viele haben auf eigene Faust und völlig selbstständig die Wiesen, Wege und Plätze von Unrat befreit. Man sieht es, denn manche Gebietsabschnitte sind bereits merklich sauberer geworden. Auch jetzt kann man noch beim Spaziergang in der Natur liegen gebliebenen Müll mitnehmen. Umweltschutz hat kein Ablaufdatum. Deshalb am besten ganzjährig mit offenen Augen und einer Mülltüte durch die Natur gehen. Hierbei bitte nahe bei den Wegen bleiben, um die austreibende Natur zu schützen und brütende Vögel nicht zu stören. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!
Die Fotos der Teilnehmer, die uns zugeschickt wurden, dürfen wir hier veröffentlichen.
Hier sind paar Tipps vom Bund für Umwelt und Naturschutz zum Müllsammeln:
Bienenwachstücher sind eine umweltfreundliche Alternative zu Frischhalte- oder Alufolie, um eine Salatschüssel abzudecken oder das Pausenbrot zu verpacken. Beim Ferienprogramm des Gartenbauvereins Bad Endorf konnten die Kinder solche Bienenwachstücher selbst herstellen.
Als erstes musste hierfür ein schöner Stoff aus Baumwolle ausgesucht werden. Mit der Zick-Zack-Schere in Form geschnitten, fransen die Kanten nicht so schnell aus. Anschließend wurde von den Kindern das Bienenwachs vom Imker in feine Späne gehobelt und auf dem Stoff verteilt. Nun musste das Baumwolltuch mit dem Wachs nur noch zwischen Backpapier gelegt und gebügelt werden. Das Wachs schmilzt dadurch in das Gewebe hinein und macht es feuchtigkeitsabweisend und dicht. Eine ganze Reihe bunter Wachstücher sind so an zwei Nachmittagen entstanden. Zum Abschluss des Ferienprogramms gab es für die Kinder noch die Möglichkeit bei einem Spiel sich auszutoben.
Im Herbst 2019 stellte der Gartenbauverein Bad Endorf den Baum des Jahres vor: die Robinie. Es handelt sich dabei um einen anspruchslosen Laubbaum, der auch auf sehr trockenen Standorten wächst und von Mai bis Juni üppig blüht. Damit liefert er den Bienen wichtigen Nektar und dem Menschen einen Zukunftsbaum, der auch die immer häufiger auftretenden trockenen Hitzesommer gut übersteht.
Eine junge Robinie wurde vom Gartenbauverein zur Verfügung gestellt und konnte gewonnen werden. Nun wächst das Bäumchen bei Monika Fischer, die unter den Einsendungen ausgewählt wurde. Wir wünschen gutes Gedeihen.
Andreas Schiebel
Auf dem Foto: Übergabe des Bäumchens an Monika Fischer durch Vorstand am 20.11.20
Ein gesunder, ertragreich wachsender Obstbaum muss von Anfang an sachgerecht geschnitten werden. Referent Erwin Pimmer erklärte beim alljährlichen Baumschneidekurs für Anfänger und Fortgeschrittene die wesentlichen Grundlagen der Schnitttechnik. Die Veranstaltung fand bei der evangelischen Kirche statt, wo die Schnittarbeiten an verschieden alten Obstbäumen praktisch durchgeführt wurden. Auch das richtige Setzen und der sogenannte Pflanzschnitt konnten an einem Jungbaum gezeigt werden.
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