Obstbäume können bei starkem Befall mit Misteln so schwer geschädigt werden, dass ihr Wachstum stockt, ihr Ertrag sich enorm verringert und sie sogar verkümmern. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig gegen Misteln auf Obstbäumen in unseren Gärten oder auf Streuobstwiesen vorzugehen. Das Entfernen von Misteln aus stark befallenen Obstbäumen erklärte Erwin Pimmer am 04. März 2023 auf einer Streuobstwiese an der Traunsteiner Straße. Durch einen sachgerechten Schnitt wurden einige Bäume von den Misteln befreit. Die Entfernung der Schmarotzerpflanzen ist auch deshalb wichtig, damit sie von Vögeln nicht weiterverbreitet werden. Die Kursteilnehmer haben fleißig mit angepackt. Nun ist zu hoffen, dass die geschnittenen Bäume neu austreiben und in Zukunft von einer Mistelplage verschont bleiben.
Das Bild und der Text vom Andreas Schiebel
Vortrag von Rolf Zenker „Familie, Haus und Obstbaum“ vom 02.06.2022
Es gibt sie immer noch – die Bäume mit prall-süßen Kirschen, oder mit schmelzend-saftigen, aromatischen Birnen, vor allem solche mit den knackig-frischen Äpfeln, welche
uns von Juli bis Mai begleiten, nicht zu vergessen die, welche uns die würzigen Zwetschgen
schütteln lassen. Im Spätsommer genießen wir die spritzig-süßen Weintrauben.
Lust darauf, die Beschaffung eines neuen Obstbaums zu planen?
Erster Schritt:
• wie groß ist die Fläche, die für den Baum zur Verfügung steht?
• wie ist die Lage zum Haus?
Nun die große Frage: Welche Obstart soll es sein?
• die Birne bildet zumeist schlanke Kronen, sie benötigt tiefgründigen, nährstoffreichen
Boden, sie will einem warmen Standort – denke an die Möglichkeit einer Pflanzung an der
Hauswand, Birnen sind bezüglich eines Befruchtungspartners äußerst heikel,
• Zwetschen (von Renekloden und Mirabellen über Pflaumen bis zur Hauszwetschge). Sie
bevorzugen warme Lagen. Sie sind Frühblüher und das enge Zeitfenster der Blüte
bedeutet in manchen Jahren den Totalausfall der Frucht, weil es den Bienen zu kalt ist.
Mit Befruchtungspartnern haben Zwetschen kein Problem, die meisten sind sogar
selbstfruchtbar.
• Süßkirschen: Sie wünschen einen sonnigen Standort. Der richtigen Boden kann in
unserer Umgebung kaum geboten werden: Er soll tiefgründig, gut durchlüftet und kalkhaltig
sein, steinige und trockene Böden werden gern angenommen – nasse, kalte und schwere
Böden sind nicht geeignet (bei uns leiden die meisten Kirschbäume unter der
Schrotschusskrankheit).
Üblicherweise werden die Kirschbäume besonders groß – die Früchte hängen an den
jungen Zweigen ganz außen am Baum – also ideal zum Ernten für Amseln, Stare und
Engel – (ein eigenes Kapitel für Notärzte). Zur Befruchtung muss eine geeignete andere
Sorte in der Nachbarschaft sein.
• Sauerkirschen werden meist unterschätzt! Eingekocht sind sie bei weitem aromatischer
als Süßkirschen. Wer weiß, dass es süß schmeckende Sorten gibt? Die meisten Sorten
sind selbstfruchtbar. Die Bäume vertragen das Formatieren durch Schnittmaßnahmen sehr
gut – sie benötigen sogar ab und zu einen Rückschnitt.
• Weintrauben: Sie ranken – also benötigen sie einen Halt – beispielsweise ein Seilspalier
entlang des Hauses. Die Reben benötigen Licht, Licht, Licht und warmen Sonnenschein.
Der Weinstock kommt mit nahezu allen Böden zurecht (eher mager und trocken).
Damit die Trauben in unserem Klima ausreifen, kaufe eine früh reifende Sorte. Erhältlich
sind süß schmeckende Sorten, deren Holz bis zu starken Minusgraden frostfest ist. Aber
Achtung vor dem Kauf! – Ist jemand in der Familie so zart, dass er in den Beeren keine
Kerne verträgt? (Es gibt auch kernlose Sorten.)
• den Feigenbusch hätte ich fast vergessen! Es gibt welche, die niedriger als 3 Meter
bleiben – aber auch solche, die über 4 ½ Meter werden wollen. Im Winter vertragen viele
Sorten auch tiefere Temperaturen als -15° C.
• egal, wieviel Raum zur Verfügung steht – ein Apfelbaum geht immer! Ob schlank, oder
eine breite Krone bildend – das liegt an der Sorte (und am Erziehungsschnitt). Die Größe
des Baums wird bestimmt
▪ durch die Wurzel (stark- oder schwach-wüchsig), und
▪ durch die Sorte
Gedanken zu Sexualität und Partnerwahl:
• insbesondere bei Apfel- und Birnensorten gibt es solche, die durch ihre genetische
Veranlagung riesengroß werden (große Blätter, große Bäume und – was erstrebenswert
ist – große Früchte).
In jeder Zelle sind die Erbanlagen 3x vorhanden. Man nennt diese Sorten triploid.
• ohne Zutun des Menschen wären jedoch viel häufiger solche Sorten, in deren Zellen die
Erbanlagen nur 2x vorhanden sind – die diploiden Sorten.
Diese kleineren Bäume passen in kleine Grundstücksflächen.
• Apfel, Birne, Süßkirsche – diese Obstarten benötigen zur Befruchtung den Blütenpollen
eines diploiden Partners einer anderen Sorte. (Apfel zu Apfel, Birne zu Birne, . . . . . – die
Honigbiene fliegt nach Möglichkeit nur die gleiche Fruchtart an.)
(Der Blütenpollen triploider Sorten ist nicht zur Befruchtung geeignet.)
• viele der andere Obstarten sind großenteils selbstfruchtbar.
zur Sortenwahl (Schwerpunkt Apfel oder Birne):
Auskunft zu Pflückreife und zur Genussreife geben zumeist die Kataloge der Baumschulen –
oder – der Baumwart des Gartenbauvereins – oder – Listen des Kreisfachberaters am
Landratsamt.
• wäge die Pflückreife mit deinen üblichen Urlaubsterminen ab,
• die Genussreife ist je nach Sorte:
▪ gleich mit der Pflückreife,
▪ Wochen bis Monate nach der Pflückreife,
▪ die Lagerzeit bis zur Genussreife benötigen die Früchte zur vollen
Geschmacksbildung (Abbau von Säure),
▪ ! ! ! bei Früchten, die erst im Frühjahr genussreif werden, ist zu bedenken, dass
hierfür ein geeigneter Lagerraum (kühl, feucht, mit Luftaustausch, ohne Kartoffellagerung)
zur Verfügung stehen muss ! ! !
▪ ohne geeigneten Lagerraum wähle Sorten mit Genussreife von Juli bis Dezember,
• aus den Verkaufsregalen des Handels kennen wir viele schmackhafte Sorten, deren
Bäume jedoch mit unserem schroffen Klima gar nicht zurecht kommen.
▪ solche Bäume, wenn sie bei uns gepflanzt werden, liefern nur Früchte, deren
Qualität und Geschmack unbefriedigend ist,
▪ außerdem kümmern sie und sind den Angriffen von Schädlingen (insbesondere
pilzlichen oder bakteriellen Erregern) schutzlos ausgeliefert. Ärgerlich ist es, wenn
der Krankheitszustand erst nach einigen Jahren bemerkt wird.
• Hilfestellung zur Sortenwahl kann der örtliche Baumwart geben.
Ein gesunder, ertragreich wachsender Obstbaum muss von Anfang an sachgerecht geschnitten werden. Referent Erwin Pimmer erklärte beim alljährlichen Baumschneidekurs für Anfänger und Fortgeschrittene die wesentlichen Grundlagen der Schnitttechnik. Die Veranstaltung fand bei der evangelischen Kirche statt, wo die Schnittarbeiten an verschieden alten Obstbäumen praktisch durchgeführt wurden. Auch das richtige Setzen und der sogenannte Pflanzschnitt konnten an einem Jungbaum gezeigt werden.
die Vorstandschaft hat auf Grund der aktuellen Situation mit dem Coronavirus entschieden, die geplannte JHV von 20.03.20 auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Über einen neuen Termin werden wir Sie über den Endorfer und die Tageszeitung informieren.
So könnten Ihre insektenfreundliche Blumenkästen aussehen. Die Blumenkästen wurden im Pflanzen-Werkstatt in der Traunsteiner Str. im Bad Endorf bepflanzt.
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